Modelle für Polderprotestkreuz

Als die Idee heranreifte, ein Mahnkreuz im Ried aufzustellen, hat der Tapfheimer Künstler Ulrich Wißkirchen im Vorfeld einige Modelle hergestellt und den Hintergrund seiner Ideen dazu aufgeschrieben.

Kapellenboot mit Kreuz, das im Ried an der Stelle, wo der Polder hinkommen soll, platziert wird und symbolisch so  hoch steigen kann, wie der Polder im Bedarfsfall  gefüllt werden soll. Der untere Bereich des Kreuzes steht für die Höhe des Wasserstandes beim Füllen des Polders.

Die Kapelle soll St. Veit geweiht werden. Der hl. Veit ist der Schutzpatron der Apotheker, Gastwirte, Bierbrauer, Winzer, Kupferschmiede, Tänzer und Schauspieler, der Sachsen, der Jugend, der Haustiere, von Böhmen, Prag, Mönchengladbach, Ellwangen, Höxter und Sizilien. Er wird angerufen, um Krämpfe, Epilepsie, Tollwut, Veitstanz, Bettnässen und Schlangenbiss zu heilen.  In slawisch geprägten Ländern wird Sankt Veit als Feldbeschützer verehrt.

Bei den Slawen ist Sankt Veit zudem der Schwammerlpatron (=Pilzpatron), dem gute Kobolde zur Seite stehen, die die Pilze gut wachsen lassen. Bei der im Mittelalter auch immer wieder auftretenden Fallsucht, wie auch der Tanzwut, wurde er angerufen. Bei dieser „psychischen Epidemie“ hatten die Menschen das Bedürfnis, einen Reigen zu bilden und zu tanzen, bis die totale Erschöpfung eintrat.

Der Gedenktag des hl. Veit ist der 15. Juni, der im Mittelalter auch als Anfang des Mittsommers („Hier mag die Sunn nit höher!“, „Nach St. Veit wendet sich die Zeit.“) galt.

 

Kreuz-Korpus, symbolisch dargestellt durch die Umrissform der 4 Polder: Lauingen-Dillingen, Dillingen-Steinheim,  Steinheim-Höchstädt, Schwenningen-Tapfheim. Das Kreuz soll ca. 7m hoch sein.

Ein Teil des Korpusses verschwindet , wenn der Polder im Bedarfsfall mit Wasser gefüllt wird.

 

Kreuz mit Kapelle, Bedachung der ‚Kapelle‘ mit Händen. 

Die ausgesägten Hände können von möglichst vielen Interessenten erworben, evtl. mit persönlichen Wünschen zum Polderbau beschriftet und an ‚Kapelle‘ angebracht werden. Unter dem Dach der Kapelle sollen die Umrisse der Polder dargestellt werden. Symbolisch schützen Teilnehmer mit  den aufgebrachten Händen das Ried, halten ihre Hand darüber.

Kreuz mit Kapelle, Bedachung aus zwei Händen

Auch hier wird die Bedachung aus zwei Händen gebildet, die symbolisch das Ried schützen sollen. Auf dem Boden unter der Überdachung sind wieder die Polderumrisse aufgebracht.

 

Bilder: Ulrich Wißkirchen

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