Im Rahmen des Hochwasserdialogs fand am 28.07.2015 ein Runder Tisch in Höchstädt statt. Thematisch stand der Dialogprozess für die Flutpolderstandorte Höchstädt-Blindheim und Schwenningen-Tapfheim im Mittelpunkt. Vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth wurden Vertreter aus Kommunalpolitik, Landwirtschaft, Naturschutz, Bürgerinitiativen und Wirschaft der direkt betroffenen Region sowie dem unmittelbaren Wirkungsbereich der Flutpolder eingeladen.
Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden, der BBV, die Naturschutzvertreter und Interessensgemeinschaften brachten erneut die unverhältnismäßig hohe Belastung durch die geplanten Flutpolderstandorte sowie vor allem die Grundwasserproblematik zur Sprache. Die Landwirte äußerten ihre befürchteten Verluste an ihren Produktionsflächen sowie Einschränkungen in der Bewirtschaftung und Wertverlust der Flächen. Naturschützer sagten die nachhaltige Zerstörung von Lebensräumen im Fall einer Flutung vorher. Die Kritikpunkte wurden durch Moderatoren aufgenommen.
Die Betroffenen wiesen darauf hin, dass sich die Diskussion nicht nur auf Flutpolder beschränken dürfe, sondern Alternativen unbedingt mit einbezogen werden müssen. Neben der Schaffung von zusätzlichem natürlichem Rückhalt durch Deichrückverlegungen wurden der dezentrale Rückhalt in den Donauzuflüssen sowie noch nicht ausgeschöpfte Potenziale des Staustufenmanagements genannt.
Nach Ansicht der Wasserwirtschaft können jedoch die nötigen Untersuchungen wie Grundwassermodell, Staustufenmanagement und eine weitergehende Untersuchung der vorgesehenen Standorte bewusst hinten angestellt werden.
Wir befürchten, dass das Verfahren weitergeführt wird, ohne dass unsere vorgebrachten Aspekte ausreichend berücksichtigt werden und obwohl die Grundlagen nicht ausreichend sind! Es ist davon auszugehen, dass das vorgegebene Ziel "Flutpolder" allem vorangestellt wird und über die Köpfe der Bürger hinweg schon entschieden ist.
Eine ehrliche Vorgehensweise wäre, das Verfahren solang zu unterbrechen, bis alle Untersuchungen und die dazu nötigen Erklärungen auf dem Tisch liegen. Es wird zwar immer über ein Hochwassergesamtkonzept gesprochen, ebenso über Alternativuntersuchungen, jedoch ist es anscheinend nicht möglich, die Ergebnisse hierzu abzuwarten.
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